Das der Obersee eigentlich eher eine Schlammgrube, als ein See ist, sollte jedem Bielefelder geläufig sein. Auch hörte man schon häufiger von Vorhaben, den See zu entschlacken (Oder direkt mit einem Untersee zu vergröÃ?ern – dann würde sich der Schlamm auf mehr Fläche verteilen).
Jetzt scheinen endlich Nägel mit Köpfen gemacht zu werden. Hier ein Auszug aus einer Pressemitteilung der Stadt Bielefeld:
Bielefeld (bi). Das Umweltamt kann in Kürze mit den Arbeiten für die Entschlammung des Obersees beginnen. Die Bezirksregierung in Detmold hat die Genehmigung für den Bau der Spülpolder am Jerrendorfweg südlich der Bahnlinie erteilt. Spätestens Anfang September werden dort die Dämme für zwei Becken mit einem Fassungsvermögen von 80.000 und 50.000 Kubikmetern hergestellt. In diese Becken wird ab November der Schlamm aus dem Obersee gepumpt. Insgesamt sind es 120.000 Kubikmeter, die mit der vierfachen Wassermenge gespült werden. Der Schlamm setzt sich in den Poldern ab. Das überschüssige Wasser wird, wenn es sich geklärt hat, in den Johannisbach zurück geleitet.
â??Die Entschlammung ist ausdrücklich für die Wintermonate geplant, um möglichst geringe Beeinträchtigungen im Naherholungsgebiet zu habenâ??, betont Martin Wörmann, der Leiter des Umweltamtes. â??Wir werden für ein paar Wochen eine GroÃ?baustelle habenâ??, sagt er und ergänzt: â??Aber dazu gibt es keine Alternative, weil wir den attraktiven See für Bielefeld erhalten wollen.â??
Im Sommer 2008 beginnt der zweite Teil der Arbeiten, die Abtrennung von Johannisbach und Jölle. Dadurch werden künftig über 90 Prozent des Schlammes am Obersee vorbei geleitet.
Für Dienstag, 7. August, lädt das Umweltamt alle Interessierten zu einer Informations- und Fragestunde am Seekrug ein. Beginn ist um 18 Uhr. Dieses Informationsangebot soll etwa alle drei Monate wiederholt werden. Damit will das Umweltamt der Ã?ffentlichkeit den jeweiligen Baufortschritt erklären und zu Anregungen und Problemen Stellung nehmen.
„In Kürze“ dann also. Wäre ja irre, wenn man sich mal wieder an den See setzen könnte, ohne halb versunkene Einkaufswagen zu bewundern.