Die Spielzeugsoldaten

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Foto von jot.punkt via flickr (cc)

Vor einigen Monaten, bestrebt, unsere ständige Mission aus Chaos und Verwirrung fortzuführen, kamen meine Freundin und ich auf die Idee, auf Parties einfach mal vollkommen unsinnigen Krempel liegen zu lassen. Die Ideen reichten von „Clown-Ausstattung“ (Nase, Hut und Brille) für die Extraportion Skurrilität an der Garderobe über Plastikimitate von Insekten für unsere entomophobischen Freunde bis hin zu… Plastiksoldaten.

Als die Zeit kam, den Plan in die Wirklichkeit umzusetzen, war die Karnevalszeit leider schon vorüber. Die in der Nähe zu erwerbenden Plastikinsekten erfüllten auch nur bedingt unsere hohen Qualitätsansprüche, weswegen wir uns für die günstigen Soldaten (Beschriftung: „Soldaten. 100 Stück.“ – Wenn das mal kein Verkaufsargument ist) entschieden, die sorgfältig während einer feucht-fröhlichen Feier bei guten Freunden in Münster versteckt wurden. Hinter’m Bett.

Gestern war meine bessere Hälfte wieder in Münster, schaute kurz bei besagten Freunden vorbei und erblickte unsere Kunststoffspezialeinheit, stationiert auf einem Tischlein im Flur. Als Reaktion auf ihr „Oh,  habt ihr unsere Soldaten gefunden?“ konnten die Beiden erst nur Augen und Münder aufreißen und fragten sich, warum wir als ungefähr die einzigen Menschen im Bekanntenkreis nicht verdächtigt und befragt wurden – da muss unsere seriöse Ausstrahlung schuld gewesen sein. Irgendwann wurde die Theorie aufgestellt, irgendwer habe im (fremden!) Bett mit Soldaten gespielt, ihm sei es aber nun sicherlich zu peinlich, das zuzugeben. Deshalb wurden unsere furchtlosen Pioniere sichtbar auf den kleinen Tisch positioniert, damit der vermeintlich schüchterne Fetischist sie ohne Probleme genauso heimlich wieder mitnehmen kann.

Sehr zuvorkommend, muss ich sagen.

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