Spät nachts wurde es beschlossen: Wer Tools zur überprüfung der Netzwerksicherheit einsetzt (oder sonstwie mit öffentlich erreichbaren Systemen spielt) , oder auch nur entwickelt, macht sich strafbar.
Die Dreifaltigkeit des staatlichen Apparats hat es wieder mal geschafft. Frank, den ich schon auf ein paar Kongressen erleben durfte, hat es sehr schön dargelegt, wie Unwissenheit, mangelnde Bereitschaft und einfach nur Dummheit zu neuen Gesetzen führen:
Die Grünen: umgefallen, weil ihr Ausschussmitglied Jerzey Montag den knallharten Sicherheitsmacker markieren will (bayrischer Schnurrbartträger, hätte eigentlich Warnsignal genug sein müssenâ?¦). Die SPD: sagt das sie ja eigentlich verstanden hat, daÃ? da Ã?nderungsbedarf besteht, winkt aber durch, weil ihr Ausschussvorsitzender keinen Bock hat, nochmal wg. Ã?berschreiten der Deadline für die Umsetzung einer EU-Direktive angpfiffen zu werden, und überhaupt, die Fraktionsdisziplin. Die CDU/CSU: interessiert sich nicht mal mehr für die Meinung der betroffenen Industrie, wegen der Sicherheit. Die FDP: denkt wahrscheinlich gerade eher über die Farbe der nächste Dauerwelle für ihren Vorsitzenden nach. (Die Berichterstatterin der FDP war laut Tagesordnung Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, ich hatte die bisher für kompetent gehalten.)
Mit welchen Tools man Daten nicht verändern kann, ist mir nicht ganz klar. Theoretisch könnte schon jemand, der einen Browser startet ins Visier der Fahnder kommen, die einem dann klammheimlich einen Trojaner reinwürgen.
Viel Spass im Internet. Dem Netz in dem die einzigen, die Systeme auf Verwundbarkeit überprüfen, die sind, denen egal ist, dass sie etwas illegales tun. Seitdem Spam illegal ist, ist mein Postfach ja auch fast immer leer. Man sieht: Verbote schaden oftmals nur denen, die sich an die Gesetze halten.