Mainstreampeinlichkeiten

Vor 20 Minuten saÃ? ich in der Regionalbahn von Bielefeld nach Detmold. Neben mir setzte sich eine Frau um die 30 (Oha… noch 5 Jahre…) und fing an, ein Buch zu lesen. Als guter Deutscher will man ja seinen Blockwartpflichten nachkommen und lugt auch schon mal in fremde Bücher. Aha, erstes Kapitel, wie es aussieht. „Eulenpost“ heisst es. Kommt einem irgendwie bekannt vor. Die Bestätigung gab es, als die Worte „Onkel Vernon“ meine Netzhaut kitzelten. Somit alles eindeutig. Sie liest Harry Potter und der Gefangene von Askaban. Na gut, denke ich und wende mich wieder meiner Titanic zu.

Eine Haltestelle weiter legt sie das Buch auf die gegenüber liegende Sitzbank. Das Cover passt irgendwie nicht so ganz zum Inhalt, denk ich mir und gucke genauer hin: Hohlbein – Das Herz des Waldes.

Mensch, da ist es ihr doch wirklich zu peinlich, in der Ã?ffentlichkeit ein Mainstreambuch zu lesen und versteckt es daher in dem Schutzumschlag eines Buches das als „cool“ gelten könnte? Ein bisschen grinsen musste ich ja schon…

2 Anmerkung zu “Mainstreampeinlichkeiten

  1. Schnei, der

    SüÃ?!
    Da fällt mir auf, dass ich meine Pflicht vernachlässige, die Abdrücke, die ich auf prägbaren Untergründen hinterlasse, dahingehend umzumodelieren, dass sie aussehen wie jene feister Herrenschuhe und nicht wie von einem daherwackelnden Schluffi mittels durchgelatschter Sneaker, (Hanf-)Chucks oder gar barfuÃ? hinterlassen.
    Entweder geiÃ?ele ich mich jetzt tüchtig ob dieser Nachlässigkeit oder ich schmunzele – ein wenig betroffen – über die Probleme die manche Menschen sich so machen.

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