Ein beunruhigendes Interview mit Itai Mushekwe, einem Journalist aus Zimbabwe, über die derzeitige Situation im Land auf Spreeblick. Es wird echt Zeit, dass Mugabe nen Infarkt kriegt…
Spreeblick: In den 80ern galt Robert Mugabe vielen als einer der progressivsten und tolerantesten afrikanischen Führern, und heute zählt er unter die repressivsten Diktatoren weltweit.
Itai Mushekwe: Mugabe verkam während seiner berüchtigten Landreform im Jahr 2000 zu einem autokratischem Herrscher, der die Menschen- und Bürgerrechte missachtete. Diese Landreform, die eigentlich notwendig war, um Ungleichverteilungen zwischen schwarzen und weißen Simbabwern auszugleichen, ist auf völlig chaotische Weise durchgeführt worden. Mit dem Ergebnis, dass weiße kommerzielle Farmer von ihrem Land vertrieben wurden. Diese weißen kommerziellen Farmer aber waren eine wichtige Gruppe in Simbabwe, weil sie die Bevölkerung ernähren konnten und noch dazu Überschuss produzierten, der in die Nachbarländer exportiert wurde.
Leider verteilte Robert Mugabe, um sein politisches Überleben und seine Machtstellung zu sichern, das Land an seine Anhänger im Parlament, die nichts von Landwirtschaft verstehen. Mit der Konsequenz, dass Simbabwe in eine mehrjährige Hungerkatastrophe stürzte. Wir hängen heute von Lebensmittelhilfslieferungen ab. Wir sind vom Selbstversorger zum Bettler gemacht worden durch diese Landreform, die begleitet wurde von massiver Gewaltanwendung ehemaliger Kriegsveteranen. Unglücklicherweise nutzte die Reform weder den Veteranen noch dem Großteil der Bevölkerung. Meiner Meinung nach war das der Punkt, ab dem Mugabe sich entschloss, alle Möglichkeiten zu nutzen, um an der Macht zu bleiben.