Inflation in Zimbabwe

Als jemand der zwei mal jeweils einen Monat in Zimbabwe verbracht hat, verfolge ich natürlich das politische Geschehen im Land und sehe mit Grausen den Niedergang der zimbabwischen Wirtschaft.

Mugabe tut derzeit aber auch wirklich alles, um den Abwärtstrend zu beschleunigen und aus dem „Brotkorb Afrikas“ die Hyperinflationszentrale weltweit zu machen. Als er die weiÃ?en GroÃ?grundbesitzer aus dem Land gejagt hat, hätte er daran denken sollen, dass er Personal braucht, was mit den Maschinen umgehen und das Land bestellen kann. Das hat er versäumt und dann kam im nächsten Jahr noch eine Dürre dazu. Die folgende Hungersnot war kaum mehr zu verhindern. Die Oppositionspartei MDC (Movement for democratic change) dachte sich, man könne in Südafrika Maismehl einkaufen, um der Bevölkerung zu helfen, doch die Wagons mit der Lieferung wurden vom Zoll mit fadenscheinigen Argumenten aufgehalten. Kann ja nicht angehen, dass die Opposition sich so Wählerstimmen erkauft. Nebenbei werden Mitglieder der MDC verprügelt, regimekritische Zeitungen sabotiert, die Wahlen manipuliert, kurz: Mugabe macht alles, was ein echter Diktator halt so macht.

Währenddessen ersteigt die Inflationsrate fleiÃ?ig neue Rekordmarken. Hier die Inflationsdaten (Wikipedia) seit Erlangung der Unabhängigkeit als Graphen. Einmal logarithmisch, damit man die Werte sieht und einmal linear, um die Verhältnisse darzustellen.

Zimbabwe Inflation logarithmischInflation Zimbabwe linear

„Holy shit!“ denk ich mir da…

Photoshop vergessen?

Die Post veranstaltet zur Zeit ein Gewinnspiel, bei dem man seinen Postboten zum Ã?berboten Postboten des Jahres wählen und was gewinnen kann. Für das Ganze haben sie nach einem Brainstorming einstimmig beschlossen, dass sie noch ein bekanntes Gesicht brauchen. Hm, wen mag eigentlich fast jeder und ist sich für sowas nicht zu schade? Thomas Gottschalk. Ganz klar.

Zu der ganzen Geschichte gibts natürlich auch diese andere Sache, das moderne Dingsie da mit den Röhren und den blinkenden Dingern Internet. Nun ist es aber so, dass die Post einerseits modern sein will, andererseits sich aber als „Informationsbringer“ selbst viel lieber hat als das Internet. Also haben sie sich mal nicht ganz so viel Mühe gemacht – zu Lasten der alternden Promi-Galeonsfigur:
Gottschalk

Mit Briefpost ist man also gleich viel jünger, dynamischer und vor allem: Fröhlicher!

Geiseln gegen AKW

GaddafiIrgendwie riecht diese Frankreich-Bulgarien-Libyen-Geschichte schwer nach Erpressung. Oder zumindest nach ganz seltsamer Kungelei.

Da reist die Frau des französichen Präsidenten nach Libyen um sich für bulgarische Krankenschwestern einzusetzen, die aufgrund angeblicher absichtlicher AIDS-Infektionen von Patienten zum Tode verurteilt worden waren. Obwohl man als Präsidentengattin eigentlich keinerlei politischen Einfluss haben sollte, schafft es Cécilia Sarkozy eine Begnadigung für die Verurteilten zu erreichen. Welch auÃ?ergewöhnliches Verhandlungsgeschick sie da wohl an den Tag gelegt haben muss…

Ich vermute mal: Keins.

BooomWenn der Gatte mit Gaddafi schon dabei ist, Abmachungen über die Lieferung eines Atommeilers nach Libyen zu treffen, wird das wohl eher der Grund für die Freilassung gewesen sein, als die Worte einer überstyleten, politisch vollkommen unwichtigen, Person.

So wird aus einem Diktator ein wichtiger Handelspartner. Nachtigal ick hör dir Trappsen. Mal wieder.

Ich freu mich schon mal auf ein leckeres Atompils.

Obersee bald wieder ein See?

Das der Obersee eigentlich eher eine Schlammgrube, als ein See ist, sollte jedem Bielefelder geläufig sein. Auch hörte man schon häufiger von Vorhaben, den See zu entschlacken (Oder direkt mit einem Untersee zu vergröÃ?ern – dann würde sich der Schlamm auf mehr Fläche verteilen).

Jetzt scheinen endlich Nägel mit Köpfen gemacht zu werden. Hier ein Auszug aus einer Pressemitteilung der Stadt Bielefeld:

Bielefeld (bi). Das Umweltamt kann in Kürze mit den Arbeiten für die Entschlammung des Obersees beginnen. Die Bezirksregierung in Detmold hat die Genehmigung für den Bau der Spülpolder am Jerrendorfweg südlich der Bahnlinie erteilt. Spätestens Anfang September werden dort die Dämme für zwei Becken mit einem Fassungsvermögen von 80.000 und 50.000 Kubikmetern hergestellt. In diese Becken wird ab November der Schlamm aus dem Obersee gepumpt. Insgesamt sind es 120.000 Kubikmeter, die mit der vierfachen Wassermenge gespült werden. Der Schlamm setzt sich in den Poldern ab. Das überschüssige Wasser wird, wenn es sich geklärt hat, in den Johannisbach zurück geleitet.

â??Die Entschlammung ist ausdrücklich für die Wintermonate geplant, um möglichst geringe Beeinträchtigungen im Naherholungsgebiet zu habenâ??, betont Martin Wörmann, der Leiter des Umweltamtes. â??Wir werden für ein paar Wochen eine GroÃ?baustelle habenâ??, sagt er und ergänzt: â??Aber dazu gibt es keine Alternative, weil wir den attraktiven See für Bielefeld erhalten wollen.â??

Im Sommer 2008 beginnt der zweite Teil der Arbeiten, die Abtrennung von Johannisbach und Jölle. Dadurch werden künftig über 90 Prozent des Schlammes am Obersee vorbei geleitet.

Für Dienstag, 7. August, lädt das Umweltamt alle Interessierten zu einer Informations- und Fragestunde am Seekrug ein. Beginn ist um 18 Uhr. Dieses Informationsangebot soll etwa alle drei Monate wiederholt werden. Damit will das Umweltamt der Ã?ffentlichkeit den jeweiligen Baufortschritt erklären und zu Anregungen und Problemen Stellung nehmen.

„In Kürze“ dann also. Wäre ja irre, wenn man sich mal wieder an den See setzen könnte, ohne halb versunkene Einkaufswagen zu bewundern.

Bahnbetreiber sein ist teuer

Heute haben ein paar Kinder auf den Schienen gespielt, weshalb die Bahn einen ungeplanten Zwischenstopp einlegen musste. Im Verlauf dieses Stopps hat der Zugführer ein bisschen geplaudert und unter Anderem erzählt, dass die NordWestBahn an die Deutsche Bahn einen Betrag von 28â?¬ pro Bahnsteignutzung zahlen muss. Für jeden Bahnsteig und jeden Stopp. Macht zwei mal täglich 112â?¬ für die Strecke, die ich nutze. Es sollten also mindestens 23 Personen mit der Bahn fahren, damit die Gebühr wieder drin ist (Der Sechser, den ich brauche, kostet ca. fünf Euro). Bei der aktuellen Auslastung der Züge frage ich mich, wie sich das überhaupt rentiert, denn weitere Kosten â?? die garantiert anfallen â?? sind noch nicht eingerechnet.

Wer hat an der Uhr gedreht?

Ist es wirklich schon so spät?

Nein, und ein kleines Indiz dafür sind alle anderen Uhren im Haus, die im Gegensatz zur Handy-Wecker-Uhr sagen, es sei genau eine Stunde früher.

Warum muss man auch, um an Speicherkarten ranzukommen, das gesamte Handy auseinanderbauen und danach die Uhr neustellen? Das kann doch nur schiefgehen. Danke, Nokia!

Wenigstens ist jetzt noch Zeit, Brot zu holen, bevor’s zur Arbeit geht. Und natürlich zu bloggen.

(foto) Alkohol am Steuer

SuffkennzeichenIch dachte bisher, wir hätten in Bielefeld mit den nicht gerade selten zu sehenden „BI-ER XXXX“ Kennzeichen das höchste der Alkoholikergefühle in Sachen Autozuordnungsblech.

Nix da: Siegburg, die Stadt, deren ICE-Bahnhof ihr einziger ganzer Stolz ist (siehe Kopfgrafik auf der offiziellen Homepage), kann uns in der Hinsicht locker in die Tasche stecken. Gut für Siegburg.
Wer genau hinschaut, erkennt auch ein wenig Obst in Aufkleberform. Schwarz auf schwarz – so kann man elitär wirken ohne damit gleich aufzufallen.

Immanuel Kant. Kackend.

Gestern schrob meine Freundin mir aus wahrscheinlich aktuellem Anlass, ob ich nicht Lust hätte, für ihr Badezimmer ein Schild/Poster zu malen. Darauf sollte der Vater des kategorischen Imperativs sein, Immanuel Kant. Klar, dachte ich, wer spricht nicht die beiden Begriffe „Immanuel Kant“ und „Donnerbalken“ beinahe täglich in einem Atemzug aus?

Richtig: Keiner. Zufälligerweise ist das genau die Anzahl an Menschen, die man hier in Bielefeld zufällig auf der StraÃ?e zum Thema „kategorischer Imperativ“ befragen könnte und die nicht mindestens fünf Minuten darüber erkenntnistheoretische Abhandlungen zum Besten geben könnten. Bielefelder halt. Wir haben noch nichtmal keine Angst vor keinen mehrfachen Verneinungen, so toll sind wir. Hat aber nichts mit dem Bild zu tun, im Gegensatz zum nächsten Absatz:

kackingkantAlso wurden ein alter Kritzelblock, ein IKEA-Bleistift und mein einziger schwarzer Filzer (eigentlich zum CDs beschriften) herausgekramt und losgelegt. Das Ergebnis inkl. Betextung meinerseits seht Ihr hier in klein. Es wird ein wenig gröÃ?er, wenn Ihr draufklickt, Ihr kennt das Spiel.

Als Vorlage diente übrigens dieses Bild.

Früh übt sich…

… wer konsumieren möchte. Bild aus einem Weltbildkatalog: Kinderkaufrausch
RiesengroÃ?er Pädagogen-SpaÃ?!

Lust auf ein verzogenes Blag? Mit dieser netten Erziehungshilfe (die natürlich eine pfiffige* Geldverschwendung ist!) lernt das Kind gleich, wie es im späteren Leben zu sein hat. Besonders toll: Einige Themen sind besonders »hervorgehoben«:

– Ernährung, die schmeckt, anstatt gesund zu sein
– Dinge, die nicht das enthalten, was draufsteht (Quietsche-Entchen in Milchtütenform)
– Aus Fisch angefertigte Dosen. Lecker und mit Glitter…

__
(*nicht.)

Hier noch ein kleiner Bonus:
comicgrusel
Comic sans ist immernoch gruselig!