Kluger Spam

SpamManchmal verhilft mir die Inline-Vorschaufunktion von Gmail zu einem Grinsen, wenn der Spam nicht richtig aussortiert wurde. Meist werden zwar ca. 20 Mails pro Sekunde überflogen, um eventuell doch noch eine richtige Mail dazwischen per Hand rauszufiltern, doch von Zeit zu Zeit sieht man tatsächlich solche Goldstücke an Spam, die es dann auch schaffen, gelesen zu werden:

date May 1, 2007 8:48 PM
subject Why, what a brood of traitors have we here.

If you created Linux swap and filesystem partitions when you were in DOS‘ fdisk, they should appear in the partition table too, although the partitions‘ types will be incorrect.

Die Ã?berschrift macht das ganze zwar etwas trollig, aber ich finde es trotzdem schön, daÃ? sich jemand die Zeit nimmt, die Bevölkerung über das oft überschätzte DOS Programm fdisk und seine Schwächen im Bereich Linux-Dateisysteme aufzuklären. Weiter so.

Und jetzt alle im Chor: Spam, Spam, Spam, Spam, Spam, Spam, Spam, Spam, looooovely Spaaam, wonderful Spaaam.

Nachtrag: Schwesterherz mag auch Büchsenfleisch

Canvas SpaÃ?: Loupe

loupeIch gebe es zu: Der eigentliche Grund, hier darüber zu berichten, ist der mir sehr sympathische Domainname, auf dem das Projekt liegt. (Am Thema interessierte werden sicher eh Ajaxian lesen und es bereits gesehen haben.)

Christian Effenberger hat mit Loupe.js eine kleine Javascript-Spielerei gebastelt, die über Canvas eine drag & drop Lupe für Bilder auf Webseiten anzeigen kann. Das klingt für die durchschnittliche Webseite vielleicht etwas sinnlos, aber auch nach viel SpaÃ?.

‚Kartenanwendungen‘, wie sie das Beispiel auf der Seite zeigt, sind auf jeden Fall interessanter, als ein einfaches kleines Bild, auf dem man nicht mit der Maus umherwuseln und Details suchen kann.

Visuelles Wikipedia

Wiki RelationsNerds mögen Zahlen, das dürfte jedem hier bekannt sein. Aber auch ohne Zahlen kann man faszinierende Relationsgraphiken machen.
Im Fall von Clusterball sind es verschiedene Themenkategorien von Wikipedia, und die Verknüpfungen innerhalb dieser. Wow.
Auf der Webseite finden sich sowohl ein paar hochauflösende Bilder als auch zwei .mov Filmchen.

[via] & [via-via, wo es noch haufenweise mehr miteinander verbundene Punkte gibt.]

Mensch, der Blogged

Ich wehre mich gegen die Bezeichnung Blogger. Sie ist diskriminierend und viel zu kurz. In etwa wie das Wort „Behinderter“. Es wäre viel freundlicher, mich einen „Mensch, der Blogged“ zu nennen. So, wie man in politisch korrektem Deutsch auch „Mensch mit Behinderung sagt“. Dabei frage ich mich, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass man „Behinderter“ als diskriminierend empfindet, „Mensch mit Behinderung“ jedoch nicht. Dabei sagt beides doch exakt das selbe aus. Vielleicht hat das alles ja Einzug gehalten, als sich ein Mensch der studiert, dachte, dass die Diplomarbeit etwas zu kurz ausfallen würde. Also zappzarapp: Jede Bezeichnung einer Menschengruppe (Gruppe von Menschen) etwas aufblähen. Möglicherweise war dieser Mensch der studiert sogar weiblich… Also schon eher ein/e Mensch/in der/die studiert.Warum diese umständliche Schreiberei? Sie unterstützt den Lesefluss doch in keinster Weise. Im gegenteil. Man muss sich durch Satzkonstrukte kämpfen, die Konrad Duden und den Grimms bestimmt die FuÃ?nägel hochgeklappt hätten. Warum darf man manche Worte nicht benutzen, ohne dass man gleich komisch angeguckt wird? Man will doch niemanden diskriminieren, sondern einfach frei Schnauze reden. Ganz unverfänglich. Ohne sich vorher einen Wortfilter ins Gehirn rammen zu müssen.

Man sagt ja, dass „Sprache lebt“, aber wenn weiterhin irgendwelche Menschen mit kleinem Geist darüber entscheiden, was politisch korrekt ist und was nicht, dann „stirbt Sprache“.

Ja, ich rege mich über Sprachgebrauch auf. Zeig mir meine Rechtschreibfähler und repunktuiere. Mensch, der pennt.

*gnaa*

Lizenzverwirrung beim Fontshop

Broken Commons Logo by veloxIm Fontblog wurde der Ã?ffentlichkeit die auf der DIN-Schablonierschrift basierte Schrift Namens Parole des FontShops und Dataloo vorgestellt. Es handelt sich um eine mir sehr sympathische Schrift zum Thema Stasi 2.0 mit einigen chiquen Extras wie Politikerköpfen im Schablonenstil und OpenType Kontextsensitiv-Spielereien.

Die Schriftart ist unter der Creative Commons Attribution-ShareAlike 2.5 Lizenz zu haben, was besonders dem Web2.0-Blogger in mir sehr gut gefällt. Die wesentlichen Merkmale dieser Lizenz sind: Man darf das Lizensierte weitergeben und ‚remixen‘, also nach belieben Verändern, solange man die resultierenden Werke unter der gleichen Lizenz weitergibt und den Ursprungsautoren kenntlich macht.

Im Blogeintrag kann man dann jedoch lesen:

Was darf man mit Parole machen? Fast alles, auÃ?er den Font selbst zum Download anbieten und ihn verändern

Die der auf dataloo.de als .zip erhältliche Schriftart beinhaltet auch noch eine PDF-Datei mit Nutzungsbedingungen, in denen nochmal etwas genauer aufgeführt ist, dass Creative Commons nicht gleich Creative Commons ist:

2.2. Sie dürfen eine Sicherungskopie der Schrift-Software anfertigen und diese zur privaten Nutzung weitergeben.
2.3. Sie dürfen eine Kopie der Schrift-Software, die zur Erstellung eines bestimmten Dokuments verwendet worden ist, an ein kommerzielles Belichtungsstudio oder eine Druckerei zur unveränderten Ausgabe dieses Dokumentes geben.
2.4. Sie dürfen die Schrift-Software in Dokumente einbetten, entweder als gerasterte Darstellung der Schrift-Software (z.B. ein GIF, JPG) oder als Subset der Schrift-Software, solange (i) das Dokument in einem sicheren Format verbreitet wird, das nur das Ansehen und Drucken, aber nicht das Editieren des Dokuments
erlaubt und (ii) das Dokument kein Kommerzielles Produkt ist.
2.5. Mit Ausnahme von Ziff. 2.2. bis 2.4. dürfen Sie die Schrift-Software nicht vervielfältigen oder dies Dritten gestatten, insbesondere der Vertrieb per Download ist untersagt. Sämtliche Kopien der Schrift-Software müssen dieselben Hinweise auf Urheberrechte, Gewerbliche Schutzrechte oder Geheimhaltungshinweise enthalten wie die Originalvorlage.
2.6. Sie dürfen die Schrift-Software nicht modifizieren, anpassen, übersetzen, dekompilieren, einem Reverse Engineering unterziehen, verändern oder versuchen, den Quellcode zu ermitteln. Wenn Sie Modifikationen an der Schrift-Software wünschen, müssen Sie das schriftliches Einverständnis der Herausgeber einholen.

(Hervorhebung von mir)
Natürlich ist es als Urheber ihr gutes Recht [Nachtrag: nach Erlaubnis der Originalautoren], einer Lizenz nach Belieben ein paar Klauseln hinzuzufügen, aber man hätte doch gleich die Finger vom Buzzword „Creative Commons“ lassen können – so wäre wenigstens der fahle Beigeschmack garnicht erst aufgekommen und man hätte sich über die Geste und die Schriftart noch ein wenig mehr freuen können.

Update, 16:00 Uhr: In den Kommentaren finden sich verständliche Erklärungen der kreativen Köpfe, die durchaus lesenswert sind. (Kurzform: Remix erwünscht, Massen-Download-Portale sollen aber bitte drauÃ?en bleiben. Kann ich gut nachvollziehen.)

Jetzt müssten nur Menschen, die sich damit auskennen, entscheiden, ob eine englische Lizenz mit direktem Link zu der deutschen Version auch in Deutschland ihre Gültigkeit behält. Das maÃ?e ich mir als Nicht-Anwalt nicht an 😉

Update 2(.5), 17:30-17:40: Debianist Maik hat in einem etwas agressiven aber recht versiert scheinenden Kommentar angemerkt, dass die CC-Lizenz explizit Erweiterungen der Nutzungsvereinbarung ausschlieÃ?t. Anscheinend gibt es mit der Lizenz also doch mehr Probleme als nur ein wenig Verwirrung meinerseits und missverständlichen Formulierungen in den Nutzungsbedingungen.

Wie es scheint, ist die CC-Lizenz also für diesen Zweck etwas restriktiv. Ich hoffe, die angestrebte Lizenzänderung klappt ohne Probleme.

Update 3, 25.4. 14:00: Endupdate: „Parole“ ist jetzt, wie anzunehmen ist, schweren Herzens uneingeschränkt auf CC umgestellt worden. Eigentlich wollte ich allen Beteiligten garnicht so viel Arbeit machen, bin aber im Endeffekt froh, selbst einiges über das so, ähm, ‚interessante‘ Thema Lizenzrecht (bzw. die tatsächlich interessante, aber in diesem Fall kopfschmerzbereitende CC-Lizenz) gelernt zu haben. Ich hoffe, alle Beteiligten sehen es genauso und der Hauptfokus kann endlich wieder auf den künstlerischen Wert und nicht weiter auf die Lizenzen eines Werkes gerichtet werden.

Googlemail, rss und ydong333

ydong333Googlemail ist eine dolle Sache. Viel Platz und Jabber mit drin. Ich selber nutze es als Mirror für meine Mailaccounts. Schön, wenn man unterwegs ist und nicht alle Accounts einzeln durchgucken will.

Heute kam Tim an und meinte: „Guck dir das mal an!“

Ich guckte und sah: Er hatte Gmail und den Googlereader miteinander kombiniert, indem er den rss-Feed, den Gmail für die Mails anbietet, in den Reader kopiert hat. Zu sehen waren allerdings nicht seine Mails, sondern das Blog von ydong333.

Anscheinend ist ydong333 das auch schon aufgefallen, dass seine Blogeinträge unter der Adresse zu finden sind, zumindest hat sein letzter eintrag die Ã?berschrift „http://mail.google.com/mail/feed/atom„.

Leider bin ich mit asiatischen Schriften nicht so firm, daher kann ich nicht mal sagen, woher ydong333 eigentlich kommt, aber das ist ja auch nicht die Frage. Viel mehr frage ich mich, warum Google so einen seltsamen Fehler noch nicht korrigiert hat. Der unauffälligste ist es ja schlieÃ?lich nicht…

Wobei… Eine schnelle Suche deutet nicht darauf hin, dass jemand anderes diesen Umstand schon bemerkt hat…

Phenylalaninquelle Schmenylalaninquelle

Habt Ihr schonmal darauf geachtet, dass die meisten Getränke, die sich mit wenigen Kalorien brüsten, unter der Zutatenliste wegen des verwendeten Aspartams den Zusatz „enthält eine Phenylalaninquelle“ stehen haben? Wenn ja: Habt ihr schonmal darauf geachtet, wie diese Getränke im Vergleich zu Nichtbequellten gleicher Art schmecken?

Widerwärtig. Kein anderes Wort kam mir so schnell in den Kopf, als ich einen Fantaklon an meinen Hals setzte, um ihn in eben jenen zu schütten. Dazu kommt – zumindest bei mir – das fehlende Sittingungsgefühl. Man behält einfach seinen Durst, egal, ob man nun 0,2 oder nen ganzen Liter trinkt, nur der Bauch wird voll.
Ein Grund mehr, meinen Flüssigkeitshaushalt fast ausschlieÃ?lich mit Apfelschorle zu regeln. Ist lecker, nicht so ekelig und macht sogar – oha – den Durst weg.

PS: Aspartam zerfällt bei einer Temperatur von 28,5°C – Wie kommt es dann, dass eine „heiÃ?e Zitrone“ trotzdem noch gesüÃ?t und relativ lecker ist?

Terminal Kurztipp: tr (Linux/Mac/Unix)

Letztens wollte ich aus einer Textdatei alle Zeilenumbrüche entfernen. Vi war mir zu unperformant (habe nach mehreren Minuten abgebrochen), sed war mir zu doof konnte ich nicht dazu überreden, die Zeilenumbrüche ’nur‘ zu löschen (was mir dann die Lust nahm, awk überhaupt zu probieren) und grafische Tools haben bei einer solchen Aufgabe und einer 4MB Textdatei eh gestreikt.

Dann stieÃ? auf das Kommandozeilentool tr, das bisher erfolgreich unter meinem Radar hinweg getaucht ist. Hat nur ’ne Sekunde gebraucht.

cat ursprung.txt | tr -d "\n" > neu.txt

nach einem darauf folgenden echo "" >> neu.txt ist dann nach der letzten einzigen Zeile doch noch ein Umbruch.

FuÃ?ballfans – ein Spiegel unserer Zeit?

Diese Ã?berschrift lässt sinnige Vergleiche erhoffen, groÃ?artige Metaphern, vielleicht auch die eine oder andere Eingebung oder gar gesellschaftskritische Allegorien. Pustekuchen, hier wird nur gekeift und genölt. 🙂

Ein kleines Wort zuvor: Zivilisierte Freunde sportlicher Unterhaltung dürfen sich getrost nicht angesprochen fühlen. Unzivilisierte auch nur in Ausnahmefällen, ist dieser Eintrag doch eher ein Monolog.

Der vorhin vonstatten gegangene Durchmarsch der Frankfurter und meine heute leider wieder ein wenig durchhängende Gesundheit (wohl der Grund für meinen genervten Zustand und damit die Antwort auf die letzte Frage) hat mich gerade dazu gezwungen, diese Fragen loszuwerden, auf die ich noch nichtmal eine Antwort haben möchte:

  • Was ist so schön daran, lautstark gröhlend durch Wohngebiete zu marschieren?
  • Was ist an Schwabbelnden, von der Frühlingshaften Mittagssonne vollkommen überforderten Rotbäuchen so ausserordentlich geil? Alternativ: Ist das die frankfurter Schule Mode?
  • Warum fühlen sich auf eine Polizeilich gesperrte StraÃ?e geleitete Menschen so klug, wenn sie rufen, auf eben dieser sei ohne Frankfurt garnichts los?
  • Warum invadieren bei FuÃ?ballspielen Polizisten aus irgendwelchen Städten am Abend der Welt die eigene Stadt? Angst vor Hooligans in den eigenen Reihen? 😉
  • Warum bin ich eigentlich so genervt von Leuten, die doch auch nur ihren SpaÃ? haben wollen?

So, jetzt halte ich Euch nicht länger hiermit auf, sondern lieber meinen Mund und wünsche:
Viel SpaÃ? in der Sonne, Restbielefeld, und viel Erfolg auf der Alm idSA!